Aufgrund von massiven Beschwerden über Telefongewinnspiele und damit verbundene überhöhte Telefonrechnungen durch den Anruf von Mehrwertnummern wurde nun Unterlassungsklage gegen den TV-Sender eingebracht, um die Verbraucher in Hinkunft vor unlauteren Methoden zu schützen.
Anlass des aktuellen Verfahrens ist die vom Wiener Fernsehsender Puls City-TV täglich von 14.00-17.00 und von 22.00-0:00 Uhr ausgestrahlte Sendung "Wien Quiz", bei der die Zuseher die Möglichkeit haben, durch telefonische Beantwortung einer einfachen Frage Geld zu gewinnen.
Die Moderatoren suggerieren während der gesamten Sendung immer wieder, dass es jederzeit möglich sei, direkt ins Studio durchzukommen. Sonderbarerweise gelingt dies jedoch meistens erst kurz vor Schluß der Sendung - der Gewinn beträgt dann nur mehr einen Bruchteil der ursprünglichen Summe - einem Zuseher. "Ich würde an Ihrer Stelle jetzt so oft die Wahlwiederholungstaste drücken, bis ich durchkomme!" "Wenn Sie die Lösung wissen, glaube ich schon, dass Sie zu mir ins Studio durchkommen!"- auf diese Weise motiviert man die Zuschauer, über einen langen Zeitraum das gegenständliche Gewinnspiel zu verfolgen und möglichst oft die genannte Mehrwertnummer zu wählen. Was die Moderatorin nicht erwähnt- jedes einzelne Drücken der Wahlwiederholung schröpft den Zuseher um 70 Cent. Völlig unklar auch die genauen Teilnahmebedingungen - zum Beispiel, wieviele offene Leitungen gibt es, nach welchem Prinzip wird man zum Moderator durchgeschalten, oder den Ausschluss Minderjähriger.
Der Sender profitiert wirtschaftlich dabei einerseits von den bei jedem Anruf verrechneten 70 Cent, andererseits durch hohe Einschaltquoten, die sich positiv auf die Werbe- und Inseratpreise auswirken. Nicht nur leichtgläubige Menschen, vor allem Jugendliche fallen auf den Reiz des Quiz mit den leichten Fragen, wo aber trotzdem niemand die Antwort zu wissen scheint, herein.