Wien (OTS) - Die AK warnt anlässlich ihres aktuellen Sparbuchzinsentests vor Zinsfallen. "Bei Sparbüchern mit Bindungsfrist lauert die Vorschusszinsfalle", warnt AK Konsumentenschützer Harald Glatz. Die Vorschusszinsen machen ein Promille pro Monat der nicht eingehaltenen Bindungsfrist vom vorzeitig behobenen Betrag aus. Die AK fordert mehr Informationen für Sparer: Ihnen muss die Verrechnung klar und nachvollziehbar erklärt werden. Bei Beratungsgesprächen sollte ein Rechenbeispiel zur Vorschusszins-Berechnung ausgehändigt werden. Die AK fordert weiters, dass variabel verzinste Sparbücher an nachvollziehbare Leitzinsen des Geld- und Kapitalmarktes geknüpft werden. Klare Regelungen zur Anpassung von variablen Zinsen fehlen zumeist.
Tipps der AK Konsumentenschützer für Sparer
+ Vergleichen der Konditionen lohnt sich, vor allem bei täglich fälligen Sparbüchern.
+ Bei Kapitalsparbüchern gilt: Je länger der Anlagezeitraum und je höher der angelegte Betrag, desto wichtiger ist der sorgfältige Zinsvergleich.
+ Kontrollieren Sie anlässlich des Weltspartages die Verzinsung auf Ihren Sparbüchern und verhandeln Sie gegebenenfalls die Zinssätze nach. Das betrifft vor allem Sparbücher mit Bindungsfrist (gebundene Sparbücher). Ein Blick auf das Angebot der Konkurrenz ist für Verhandlungen nützlich!
+ Bei Sparbüchern mit Bindungsfrist und täglichen fälligen Sparbüchern haben Sie bei den Zinsen einen Verhandlungsspielraum.
+ Überprüfen Sie die Bindungsfristen: Sie sollten sich fragen, ob die Bindungsfristen Ihrem Veranlagungszweck (Notpolster, Sparen für Wohnung oder Enkerl etc.) angepasst sind und wie rasch das angelegte Geld benötigt wird.
+ Wird das Sparguthaben länger nicht benötigt, lohnt es sich eine zeitliche Bindung zu vereinbaren, die mehr Zinsertrag bringt.
+ Fragen Sie vor Abschluss eines Kapitalsparbuches nach der Zinsstaffel für vorzeitige Behebungen.
+ Achten Sie auf die Vorschusszinsfalle: Besitzer von gebundenen Sparbüchern sollten nachfragen, wann Beträge vorschusszinsenfrei behoben werden können.
+ Sparbuch-Schließungsspesen (bis zu sieben Euro) sind verhandelbar, insbesondere wenn Sie das Geld auf ein neues Sparbuch legen. + Manche Banken bieten Sparcards für täglich fälliges Geld an. Die Verzinsung ist meist attraktiver als bei Sparbüchern, die täglich fällig sind. Achten Sie aber auf anfallende Kosten (Kartengebühr, Kontoführungsgebühr oder Behebungsgebühr am Schalter) bei Sparcards. Sie können den Ertrag deutlich verringern.
+ Spardaueraufträge: Achten Sie bei der Festlegung des Abbuchungstermins, dass Ihr Girokonto ausreichend gedeckt ist. Sonst zahlen Sie Überziehungszinsen und Spesen.
+ Die gesetzliche Einlagensicherung beträgt derzeit bei uns 20.000 Euro pro Person.
AK warnt vor Zinsfallen
Tipps für Sparer rund um den Weltspartag