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ARGE AMIS: Zahlreiche Anspruchsgegner im In- und Ausland identifiziert

Kritik an Finanzaufsichtsbehörden / ARGE AMIS verzeichnet bereits mehr als 500 registrierte Geschädigte

Die ARGE AMIS hat nach einem ersten Sondierungsprozess in den vergangenen zehn Tagen inzwischen diverse potenzielle Anspruchsgegner für die geschädigten AMIS-Anleger identifiziert. Zu diesen gehören demnach zunächst die luxemburgischen Banken Sella Luxembourg S.A. (vormals IBL Investment Bank Luxembourg, S.A.) und Banque Colbert, der österreichische AMIS-Wirtschaftsprüfer BDO Auxilia Treuhand GmbH, die KPMG Luxembourg S.a.r.l., die Republik Österreich, haftend für eventuelle Fehler der österreichischen Finanzmarktaufsicht FMA, sowie das Großherzogtum Luxemburg, haftend für eventuelle Fehler der luxemburgischen Finanzmarktaufsicht CSSF.


Weitere mögliche Anspruchsgegner sind aus Sicht der ARGE AMIS die Asset Management Investment Services AG (AMIS), die Herren Dietmar Böhmer, Harald Loidl und Thomas Mitter, Frau Dr. Erika Bernardi-Glatz, Herr Maximilian Strache, die Amis Financial Consulting AG (AFC), Herr Wolfgang Beisskammer und Herr Mario Hanika, die AMIS Consulting AG, die Transcontinental Fund Administration Ltd. (TFA), Frau Claudia Woerheide, die Institutional Derivatives Consultants, LLC (Chicago), die AeW Anlegerentschädigung der WPDLU GmbH, die Ulvenes Invest AG, die Lucie S.A., die Interorg S.A., die FirstInEx Internet Services AG sowie die I & E Group Inc..


Darüber hinaus prüft die ARGE AMIS zur Zeit, ob auch die Deutsche Bank AG und die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG sowie andere natürliche und juristische Personen als potenzielle Anspruchsgegner in Betracht kommen.


Diese potenziellen Anspruchsgegner wurden dabei auf der Grundlage zahlreicher Gespräche mit Insidern aus dem engsten AMIS-Umfeld sowie aus der ARGE AMIS inzwischen vorliegenden umfangreichen Unterlagen systematisch ermittelt. AMIS-Geschädigten stehen damit eine Vielzahl potenzieller Anspruchsgegner zur Verfügung - das erhöht deutlich die Chancen auf Schadenersatz.


Rechtsanwalt Andreas Tilp stellt in diesem Zusammenhang fest: "Wir sehen zu diesem Zeitpunkt die erfolgversprechendsten juristischen Ansatzpunkte insbesondere bei der luxemburgischen Sella-Bank, den luxemburgischen KPMG-Wirtschaftsprüfern sowie dem österreichischen AMIS-Wirtschaftsprüfer BDO Auxilia Treuhand. Letztere hat AMIS sogar noch im Juni dieses Jahres ein uneingeschränktes Testat ausgestellt, obwohl unserem Erachten nach zu diesem Zeitpunkt bereits viele Missstände erkennbar waren. Aber natürlich werden wir Ansprüche gegen alle oben genannten potenziellen Gegner weiter intensiv prüfen."


Die luxemburgische KPMG-Tochter blieb im von der österreichischen Aufsichtsbehörde FMA bei der KPMG Austria in Auftrag gegebenen Prüfungsbericht unerwähnt - mögliche Verstöße der KPMG Luxemburg bei der Prüfung der dort registrierten SICAV-Fonds waren offenbar nicht Gegenstand des FMA-Prüfauftrags.


Kritisch äußert sich Rechtsanwalt Klaus Nieding zu den beiden Aufsichtsbehörden, diese hätten seiner Meinung nach viel eher reagieren müssen: "Der derzeitige Standpunkt der österreichischen Aufsichtsbehörde FMA, es handele sich hier quasi um eine luxemburgische Angelegenheit, ist für die rund 10.000 österreichischen und auch 6.000 deutschen Anleger völlig inakzeptabel. Hier wird der hilflos anmutende Versuch unternommen, gezielt von der eigenen Verantwortung abzulenken. Die FMA wurde offenbar erst im Frühjahr 2005 mit diversen Rückfragen an die AMIS-Wirtschaftsprüfer BDO Auxilia Treuhand aktiv."


Dabei wurden zahlreiche Rechtsverstöße leicht erkennbar begangen:
So war beispielsweise für den AMIS Top Ten Multifonds die Einschaltung des Treuhänders Transcontinental Fund Administration Ltd. (TFA) von den Cayman Inseln gar nicht zulässig. Der Verwaltungsrat dieses Treuhänders wurde zudem auch noch mit AMIS-Vorstandsmitglied Dietmar Böhmer und einem weiteren Angestellten besetzt. Aus dem der ARGE AMIS vorliegenden Schriftverkehr zwischen dem AMIS-Treuhänder TFA und AMIS geht darüber hinaus hervor, dass der zweite AMIS-Vorstand Harald Loidl vom Treuhänder TFA sogar ein monatliches Gehalt für "marketingrelevante" Leistungen erhalten hat. Eine unabhängige Beziehung zwischen Treuhänder und der AMIS hat also offenkundig nie bestanden.


Intensiv geprüft wird derzeit auch die Beziehung zwischen der Transcontinental Fund Administration Ltd. (TFA) auf den Cayman Inseln und der Firma Institutional Derivatives Consultants, LLC., in Chicago, die in Personalunion der Vorstandsvorsitzenden Claudia Woerheide geführt wird. Rechtsanwalt Andreas Tilp: "Wir halten es derzeit sogar für möglich, dass der AMIS-Skandal die USA erreicht. In einem solchen Fall würde auch die US-Finanzmarktbehörde SEC wahrscheinlich tätig werden."


Aufgrund der Fülle an Anspruchsgegnern und der diffizilen nationalen luxemburgischen, österreichischen und deutschen Rechtslagen, welche zudem noch von europäischem Kapitalmarktrecht überlagert werden, liegt der Fall AMIS nach Auffassung von Rechtsanwalt Klaus Nieding jenseits der Komplexität des Phoenix-Betrugsfalls, bei dem rund 30.000 Anleger mehrere hundert Mio. Euro Schaden beklagen.


Rechtsanwalt Klaus Nieding: "In einem Aspekt sind beide Fälle jedoch gleich: Für die zahlreichen betroffenen Anleger ist es unerlässlich, sich zu einer starken Gruppe zusammenzuschließen, um Anspruchsgegnern mit einem entsprechenden politischem Gewicht kraftvoll und auf Augenhöhe entgegentreten zu können. Das hat die erste Gläubigerversammlung im Betrugsfall Phoenix erst kürzlich eindrucksvoll bewiesen."


Die ARGE AMIS verzeichnet inzwischen bereits mehr als 500 registrierte Geschädigte, darunter rund 100 aus Österreich. Seit Sonntag, den 13. November 2005, liegt AMIS-Geschädigten ein Mandatsangebot vor, das zusammen mit den gegenwärtig wichtigsten Fragen und Antworten zu diesem Fall auf der ARGE AMIS-Homepage abrufbar ist.


ÜBER DIE ARGE AMIS:


Die ARGE AMIS ist eine Arbeitsgemeinschaft der beiden auf Anlegerschutz spezialisierten Rechtsanwaltskanzleien NIEDING + BARTH Rechtsanwaltsaktiengesellschaft (www.niedingbarth.de), Frankfurt am Main, und TILP Rechtsanwälte (www.tilp.de), Kirchentellinsfurt (bei Tübingen) und Berlin. Interessierte Geschädigte können sich unter www.arge-amis.de und www.arge-amis.at informieren.


NIEDING + BARTH Rechtsanwaltsaktiengesellschaft und TILP Rechtsanwälte verfügen über umfassende Erfahrung im "Handling" großer Schadensfälle. Im Fall Phoenix - dem größten Betrugsfall in der deutschen Nachkriegsgeschichte - betreuen beide Kanzleien in der ARGE Phoenix rund 3.000 Geschädigte (www.arge-phoenix.de).

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