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Dolinschek kann Ungleichbehandlung durch BAWAG nicht fassen

Gewerkschaftsbank bevorzugt Großunternehmer Bennet gegenüber allen anderen Kreditnehmern

Wien (OTS) - "Wenn es um kleine Kreditnehmer geht, ist die BAWAG nicht säumig, Sicherheiten aller Art einzufordern. Einen Kredit erhält nur der, der bonitätswürdig ist oder allenfalls einen potenten Bürgen anbietet. Umso unglaublicher ist das Vorgehen der Gewerkschaftsbank im Refco-Skandal, wo offenbar Aktien des Unternehmers als Besicherung für den Millionenkredit des ehemaligen Eigentümers Phillipp Bennet ausreichen. Hier wird einmal mehr sichtbar, wie diese BAWAG-Führung einen amerikanischen Börsenspekulanten gegenüber jedem anderen Kreditnehmer in Österreich bevorzugte", kritisiert Konsumentenschutzstaatssekretär Sigisbert Dolinschek. ****

Die BAWAG argumentiert nunmehr, dass den Kundinnen und Kunden aus diesem Geschäft kein Schaden entstehen würde. Die Bank müsste also für den fall der Uneinbringlichkeit erhebliche Rückstellungen gebildet haben. "Interessanterweise hat sie das nach eigenen Aussagen für die durch falsche Zinsverrechnung geschädigten Privatkunden nicht getan. Im Zinsenstreit argumentierte die BAWAG noch, dass allfällige Rückzahlungen an die Geschädigten letzten Endes auch von den anderen Kunden zu tragen wären, weil es keine Rückstellung gibt. Diese Vorgangsweise der BAWAG ist nicht nur schändlich, sondern ein Anschlag auf alle Kleinkreditnehmer der BAWAG. Die BAWAG und der ÖGB müssen sich daher die Frage stellen, ob sie noch in der Lage sind, Arbeitnehmerinteressen der Österreicher zu vertreten. Wenn gerade eine Gewerkschaftsbank einen amerikanischen Spekulanten scheinbar ohne jegliche Sicherheit hofiert, aber andererseits bei kleinen Kreditnehmern in Österreich im Zinsenstreit hart bleibt und damit Konsumentenschutzinteressen verrät, hat eine solche Gewerkschaftsbank jegliche Legitimation verloren, ein Unternehmen einer Arbeitnehmerbewegung zu sein. Einmal mehr zeigt sich, dass meine Forderung nach einer 20.000 Euro-Einlagensicherung sinnvoll für Konsumenten ist, denn wenn die BAWAG aufgrund dieses Refco-Skandals ins Strudeln kommt, würde genau die Einlagensicherung die Kleinanleger vor Schaden bewahren", schloß Dolinschek.

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