VKI warnt vor unseriösen Methoden von Finanz-Strukturvertrieben. Falsche Verkaufsargumente schädigen Konsumenten.
In letzter Zeit setzen Strukturvertriebe offensichtlich massiv auf fondsgebundene Lebensversicherungen. Fatal bei der Argumentation in Verkaufsgesprächen: Es wird versprochen, ein Ausstieg aus dieser Versicherung sei jederzeit problemlos möglich. Verschwiegen wird hingegen, dass ein frühzeitiger Ausstieg schwere finanzielle Verluste bringt. Der VKI weist außerdem darauf hin, dass fondsgebundene Lebensversicherungen oft ein Portfolio mit hohen Aktienanteilen beinhalten und somit keine verlässliche Kapitalanlage sind.
Früher Ausstieg, schwere Verluste
Immer wieder langen beim VKI Beschwerden von geschädigten Konsumenten ein, die in die Argumentationsfalle der Finanz-Strukturvertriebe getappt sind. Viele wissen nicht, dass in den Anfangsjahren ein Ausstieg mit schweren Verlusten verbunden ist. Das häufige Verkaufsargument der Finanzberater - das Geld stehe auch kurzfristig zur Verfügung - ist schlichtweg falsch! Schuld am Verlust bei frühzeitigem Ausstieg von fondsgebundenen Lebensversicherungen ist aber nicht nur die Börsenflaute! Ein guter Teil der Einzahlungen wird für die Provisionen der Finanzberater, für Verwaltungskosten der Versicherung und des Fondmanagements sowie für Fonds-Ankaufsaufschläge herangezogen, was den Ertrag schmälert. Bei einer Auflösung innerhalb der ersten drei Jahre bleibt faktisch nichts vom eingesetzten Kapital übrig.
Besser klassische Lebensversicherung
Der VKI empfiehlt: Wer sich mit den laufenden Entwicklungen am Geld- und Kapitalmarkt bzw. den Börsen nicht ständig beschäftigen will und vor allem eine sichere Geldanlage wünscht, sollte die Finger von fondsgebundenen Lebensversicherungen lassen. In diesen Fällen ist es sinnvoller, eine klassische Lebensversicherung zu wählen. Deren Entwicklung unterliegt wesentlich weniger Schwankungen und aufgrund einer Garantieverzinsung von 3,25 Prozent ist das Risiko des Kapitalverlustes nicht gegeben. Allerdings gilt auch für die klassische Lebensversicherung: Eine Auflösung vor Ende der Laufzeit bringt immer Verluste. Wie bei den fondsgebundenen Lebensversicherungen bleibt nur ein geringer Teil des eingezahlten Kapitals übrig.
Verträge nicht auflösen
Wer schon Besitzer einer fondsgebundenen Lebensversicherung ist, sollte sie aber jetzt trotzdem nicht auflösen. Auch wenn die Wertentwicklung derzeit beklagenswert ist, rät der VKI von einer Vertragsauflösung ab. Sinnvoller ist es, die schlechten Zeiten durchzustehen und auf auf bessere Börsenentwicklungen zu warten.