Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) klagt Billa - im Auftrag des BMSGK - wegen irreführender Werbung und warnt Konsumenten.
Brasilien statt Steiermark
Speziell auf Kinder bzw. Eltern zielt die Werbung für bei Billa erhältliche "Kinderäpfel". Maximal 7 cm gross und "frisch-saftig-steirisch" sollen sie laut Verpackungsangaben sein. Gezählte sechs Stück "Minis mit Biss" befinden sich in einem händisch abgepackten Plastiksack zum stolzen Preis von 1,99 Euro. Tatsächlich stammen die Äpfel aber nicht aus der grünen Mark, sondern - so ein kleingedruckter Hinweis - aus Brasilien.
Schon vor einiger Zeit hatte Billa dem VKI zugesagt, brasilianische Kinderäpfel aus dem Sortiment zu nehmen, weil eine VKI-Untersuchung darauf Pestizidrückstände im vierfachen Ausmaß des in der EU erlaubten Wertes nachgewiesen hatte.
Schadstoffe statt Vitamine
Verbraucher sind gegenüber Schadstoffen in Lebensmitteln mit Recht besonders sensibilisiert. Nun wird dem Konsument durch den bekannten Slogan "Frisch-saftig-steirisch" glauben gemacht, er kaufe Äpfel aus der Steiermark, die durch diverse Werbeaktionen gerade ein besonders "gesundes" Image besitzen - und zudem nicht durch die halbe Welt transportiert werden müssen.
Obst und Gemüse aus weiter Ferne weisen dagegen - wie VKI-Untersuchungen immer wieder zeigen - eine erhöhte Schadstoff-Belastung auf, die man gerade in Lebensmitteln speziell für Kinder keinesfalls erwartet.
Klage wegen irreführender Werbung
Der VKI klagte daher - im Auftrag des BMSGK - Billa und deren Tochterfirma Delikatessa wegen irreführender Werbung und beantragte eine einstweilige Verfügung, um das wettbewerbswidrige Verhalten so schnell wie möglich zu unterbinden.