Am 27./28.1.2016 fanden am Handelsgericht Wien in der Sammelklage I gegen Hypo und CPM die ersten Vernehmungen von Zeugen statt.
Vier geschädigte AnlegerInnen legten anschaulich dar, wie es zur Beratung in der Hypo Schladming gekommen war, was sie verstanden hatten und was ihnen alles nicht gesagt wurde.
Deren Hypo-Berater überraschte mit der Aussage, dass er weder den Kapitalmarktprospekt, noch den Gesellschaftsvertrag je gelesen hätte.
Er war auf einer Einschulung durch MPC und bekam auch Hochglanz-Verkaufsprospekte. Die Hochglanzbroschüre mit Risikohinweisen bekam er offenbar nicht.
Er legte auch dar, dass seine Kunden, hätten sie gewußt, dass ein Totalverlustrisiko bestehe, dass Ausschüttungen rückzahlbar seien und die Laufzeit auch länger als ca 10 Jahre sein könne, sicherlich keinen Beitrittvertrag abgeschlossen hätten.
Er brachte es deftig auf den Punkt: Einen solchen Schas hätte er seinen Kunden - hätte er Bescheid gewußt - nicht verkauft.
Die Hypo-Bank brachte originellerweise vor, dass alle Anleger bereits Erfahrungen mit Kommandit-beteiligungen hätten. In den Vernehmungen stellte sich heraus, dass sich die Geschädigten als Kommanditisten am Hallenbad in Schladming beteiligt hatten. Selbst Benutzer des Bades haben sie dadurch einen jährlichen Rabatt auf die Jahreskarte zum Bad bekommen. Sie haben sich in keiner Weise mit der Rechtsform beschäftigt, sondern es stand im Vordergrund, dass die Bürger zusammenzahlen für ein Bad und in der Folge die Rabatte auf die Jahreskarten.
Die Hypo Bank legte auch Fotos von MPC-Veranstaltungen vor, wo Anleger zu sehen sind. Diese waren seinerzeit nicht um ihr Einverständnis gefragt worden, ob sie sich fotographieren lassen. Aus dieser Vorgangsweise muss man ableiten: Lassen Sie sich von Ihrer Bank nicht photographieren - es könnte zu Ihrem Nachteil verwendet werden.
Die Verhandlung wurde sodann auf 1./2.Juni 2016 vertagt. Wir werden weiter berichten.