Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat Strafanzeige gegen jene Verbände (Immofinanz AG, Immoeast AG und ehemalige Constantia Privatbank AG - heute: Aviso Zeta Bank AG) eingebracht, deren ehemalige Führungspersonen im Zentrum der Erhebungen um den Immofinanz-Skandal stehen. Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen nun auch auf diese Firmen ausgedehnt. Rund 2.000 geschädigte Kleinanleger haben bzw. werden sich - über den VKI - dem Strafverfahren als Privatbeteiligte anschließen.
Seit Monaten laufen strafrechtliche Ermittlungen gegen MMag. Dr. Karl Petrikovics sowie weitere Vorstände der eng verflochtenen Firmen Immofinanz AG, Immoeast AG und Constantia Privatbank AG. Der VKI hat nunmehr über Rechtsanwalt Dr. Stephan Briem - gestützt auf das Verbandsverantwortlichkeitsgesetz - auch Strafanzeige gegen diese Unternehmen eingebracht. Der Vorwurf: Verdacht des schweren gewerbsmäßigen Betruges, der schweren Untreue und der Marktmanipulation. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Das Ziel ist die Ausweitung der Ermittlungen auf diese Unternehmen. Das hat für geschädigte Kleinanleger folgenden Vorteil: Sollte es zu Verurteilungen kommen, dann könnte bereits das Strafgericht Schadenersatz auch gegen diese Unternehmen zusprechen. Jedenfalls aber könnte in einem nachfolgenden Zivilprozess auf die Ergebnisse des Strafverfahrens zurückgegriffen werden. Man könnte sich - anders als noch vor Jahren in der Aufarbeitung des WEB-Skandals - eine gänzliche Beweiswiederholung ersparen.
Weiters erklärt der VKI in diesen Tagen für rund 2.000 geschädigte Kleinanleger den Anschluss an das Strafverfahren als Privatbeteiligte. Das bringt diesen neben der Einsicht in die Akten und der Beteiligung an einer möglichen Hauptverhandlung insbesondere eine Unterbrechung der Verjährung von Schadenersatzansprüchen gegen diese Verbände.
Diese Strategie hatte bereits Erfolg. Die Staatsanwaltschaft hat dem Vernehmen nach ihre Ermittlungen auch auf die genannten Verbände ausgedehnt.