Wien (OTS) - Zwei Wochen lang Actimel getestet und eigentlich nicht wohler gefühlt? Dann erhalten KonsumentInnen den Kaufpreis, verspricht Danone schon das vierte Mal. Die AK Konsumentenschützer haben zweimal getestet. Das ernüchternde Ergebnis: Die Aktion ist aufwändig, das Geld kommt nicht immer garantiert am Konto an. Wer kein Konto hat, braucht erst gar nicht mitzumachen. "Treten zugesagte Wirkungen nicht ein, kann jeder sein Geld zurückfordern - auch ohne Garantie", sagt AK Ernährungsexpertin Petra Lehner. Aber je schwammiger das Wirkversprechen, umso weniger Aussicht hat man mit einer solchen Forderung. KonsumentInnen müssten dann nämlich beweisen, dass etwas nicht wirkt. Und das ist bei Wohlfühlaussagen schwer bis unmöglich. Daher fordert die AK ein Verbot von allgemeiner, unbeweisbarer Gesundheitswerbung für Lebensmittel.
"Zwei Wochen lang ein Actimel pro Tag und Sie fühlen sich wohler. Nicht überzeugt? Sie bekommen einfach und garantiert den Kaufpreis von uns zurück" - das versprechen die Actimel-Aktionswochen von Danone. Die AK Konsumentenschützer haben Actimel getestet. Das Ergebnis: Es war nicht so einfach. KonsumentInnen müssen die Originalkassabelege sammeln, die EAN-Codes der Verpackungen ausschneiden und beides zusammen mit den Kontodaten und einer Begründung, warum man sich nicht wohler fühlt an ein Postfach senden. Und dann heißt es warten, ob das Geld wirklich kommt. "Hat jemand kein Konto, kann er bei den Aktionswochen gar nicht mitmachen", sagt Lehner, "denn eine Postanweisung wird nicht akzeptiert." Außerdem erfolgt eine Rückzahlung nur einmal pro Haushalt. Testet eine Familie und fühlt sich danach nicht besser, erhält sie nur einmal das Geld für maximal 16 Flascherl Actimel.
Die AK hat Actimel zweimal getestet: im Februar/März 2005 und im Oktober/ November 2005. Im Frühjahr machten 13 TesterInnen mit - ein Drittel bekam kein Geld zurück. Die AK hat daraufhin Danone aufgefordert, verlässlich zum Werbeversprechen zu stehen und weitere Tests angekündigt, falls erneut geworben wird. Im Herbst gab es abermals die Werbeaktion, die AK hat wieder mitgemacht. Die Geld-zurück-Garantie funktionierte besser. Aber immer noch schauten drei von 23 TesterInnen durch die Finger. "Die Garantie hält nicht, was sie verspricht, wenn zumidest jeder Zehnte trotz Werbeversprechen sein Geld nicht erhält", sagt die AK Expertin. Geld-zurück-Garantien seien bei unseriösen Versandhändlern typisch, bei Lebensmitteln eher unüblich, so Lehner. Greife das auch in der Lebensmittelwerbung um sich, dann müsse es auch einwandfrei funktionieren.
Bringt's nix, schad's nix: Die AK testete nach Actimel zwei Wochen lang täglich ein normales Joghurt. Die TesterInnen führten während der Actimel und Joghurt-Wochen ein Protokoll. Sie waren während des Acitmel-Tests nicht weniger verkühlt oder krank als sonst. "Der Test ist zwar streng genommen nicht wissenschaftlich, weil insgesamt nur 20 Personen Protokoll führten und Faktoren wie Ernährung und Sport nicht berücksichtigt wurden" so Lehner, "zeigt aber, dass Actimel zumindest bei AK Testern nicht wirkt."