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Betrug mit Wundermittel: Verkäufer festgenommen

Gewöhnliches Vitaminpräparat als Heilmittel verkauft - Polizei sucht österreichweit Geschädigte.

Zwei deutsche Staatsbürger sitzen bereits seit mehreren Wochen in Untersuchungshaft in Baden (Niederösterreich). Sie sind verdächtig, ein Nahrungsergänzungsmittel zu Wucherpreisen als Heilmittel verkauft zu haben. Der Schaden dürfte sich auf mehrere 100.000 Euro belaufen. Die Polizei sucht nun österreichweit Geschädigte.

   Das Mittel "Prozellur" soll gegen Alterserscheinungen sowie gegen Frauen- und Männerleiden wirksam sein, versprachen die mutmaßlichen Betrüger ihren meist betagten Käufern nach Auskunft der Polizei. Über die Höhe der Schadenssumme ließe sich nur schwer etwas sagen, erklärte der Kriminaldienst in Baden auf APA-Anfrage. Die täglich zwei Verkaufsveranstaltungen mit je etwa 25 Besuchern und die mitgeführten Produktmengen der mutmaßlichen Täter ließen jedoch Rückschlüsse auf die Schadenssumme zu. Sie betrage vermutlich mehrere 100.000 Euro, so die Polizei.

   Es gebe verschiedene Gruppen, die das Mittel in ganz Österreich vertreiben. Eine davon bringe ihre potenziellen Kunden zu Verkaufsfahrten ins Ausland, nach Ungarn oder in die Schweiz, um den Konsumentenschutz umgehen zu können. Die gefassten beiden Deutschen hätten das Präparat direkt in Österreich vertrieben. Bis zu 3.000 Euro bezahlten die Kunden für 180 Ampullen des Vitaminpräparats, das die mutmaßlichen Betrüger zu einem geringen Einkaufspreis erwarben. Den Betrügern auf die Spur gekommen war man bei der Polizei über Beschwerden bei der Arbeiterkammer.

Geschädigte werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 059133-3300 an die Polizei Baden zu wenden.

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