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AWD wird zu Swiss Life Select - Geschädigte warten noch immer auf Schadenersatz

Mehr als 20 Sammelkläger in den letzten drei Jahren verstorben

Morgen, am 9.4.2013, schwört der AWD in der Pyramide in Vösendorf seine Berater auf den neuen Kurs unter der Marke Swiss Life Select ein, derweilen warten noch tausende AWD-Geschädigte auf Schadenersatz. Zehn Tage später, am 19.4.2013, werden die anhängigen Sammelklagen II und V am Handelsgericht Wien fortgesetzt.
 
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) vertritt - im Auftrag des Konsumentenschutzministeriums, mit Unterstützung des deutschen  Prozessfinanzierers FORIS AG und vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Alexander Klauser - rund 2.500 geschädigte AWD-Kunden in fünf Sammelklagen gegen den AWD. Der Streitwert dieser Klagen beträgt rund 40 Millionen Euro. Die erste Sammelklage wurde im Juni 2009 eingebracht, weitere vier Sammelklagen folgten im Oktober 2009 und im Jänner 2010. Dem AWD ist es gelungen, die Verfahren für mehr als drei Jahre zu verzögern: Denn während noch kein einziger Geschädigter vom Gericht gehört wurde, sind bereits mehr als 20 an den Sammelklagen beteiligte Personen verstorben.
 
Am 19.4.2013 finden nun am Handelsgericht Wien (1010 Wien, Marxergasse 3) im Saal 708 in den Sammelklagen II (um 9.00) und V (um 10.00) Tagsatzungen statt.
 
"Es ist hoch an der Zeit, dass die Geschädigten nun rasch von den Gerichten gehört werden", sagt Dr. Peter Kolba, Leiter des Bereiches Recht im VKI.
"Es ist auch zu begrüßen, wenn Swiss Life mit dem Kapitel AWD abschließen und das Vermittlungsgeschäft neu ausrichten will - dazu gehört aber auch, dass nun rasch Vergleichsgespräche ohne Vorbedingungen zu den Schadensfällen der Ära AWD beginnen! Es ist hoch an der Zeit, dieses Kapitel der AWD-Vergangenheit abzuschließen."

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