Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) klagte – im Auftrag des Sozialministeriums und mit Unterstützung des deutschen Prozessfinanzierers FORIS AG – die Hypo Steiermark auf Schadenersatz aus der Fehlberatung von über 30 österreichischen Anlegern in MPC Immobilienfonds. Mitbeklagt ist die Vertriebstochter der MPC in Österreich (CPM Anlagen Vertriebs GmbH in Liquidation). Das Verfahren beginnt morgen um 9:00 Uhr am Handelsgericht Wien (Saal 708).
Weitere aktuelle Informationen zu den rechtlichen Auseinandersetzungen rund um MPC-Fonds (VKI-Sammelklagenaktion in Deutschland, Musterprozess gegen Volksbank Ried) gibt es unter www.verbraucherrecht.at.
2014 schloss der VKI Rahmenvergleiche mit einer Reihe von Banken, die „geschlossene Fonds“ der MPC Münchmeyer Petersen Capital AG vermittelt hatten und verhalf so hunderten Anlegern zu einem teilweisen Ersatz der ihnen entstandenen Schäden. Nur die Hypo Steiermark war nicht bereit, über einen Rahmenvergleich zu verhandeln und dafür vorweg einen Verzicht auf den Lauf der Verjährungsfrist abzugeben.
Der VKI ließ sich daraufhin die Ansprüche von über 30 betroffenen Anlegern abtreten und brachte mit Unterstützung des Prozessfinanzierers FORIS AG eine Sammelklage nach österreichischem Recht ein. Mitbeklagt ist dabei auch die ehemalige Vertriebstochter der MPC in Österreich (CPM Anlagen Vertriebs GmbH in Liquidation). Der Streitwert beträgt rund zwei Millionen Euro. Morgen starten am Handelsgericht Wien die Verhandlungen.
Weitere Klagen in Deutschland Mit einer Initialklage nach dem Kapitalanleger Musterverfahrensgesetz (KapMuG) beginnt gleichzeitig in Deutschland eine weitere vom VKI angekündigte Sammelklagenaktion. Kläger sind 12 österreichische Anleger, die Klage richtet sich gegen die TVP Treuhand- und Verwaltungsgesellschaft für Publikumsfonds mbH, die MPC Münchmeyer Petersen Capital AG, die CPM Anlagen Vertriebs GmbH in Liquidation sowie gegen die Organwalter Schröder, Oldehaver, Holländer und Weiss.
Wird das Musterverfahren zugelassen, können sich alle betroffenen Anleger des MPC-Hollandimmobilienfonds 47 dem Verfahren anschließen. Weitere Initialklagen zu den verschiedenen MPC-Fonds werden in den kommenden Wochen und Monaten folgen.
„Die rechtlichen Auseinandersetzungen rund um die MPC-Fonds sind damit nun voll im Gange“, berichtet der Leiter des Bereiches Recht im VKI, Dr. Peter Kolba. „Wir sind zuversichtlich und auf allen Ebenen gut gerüstet. Gleich ob im Strafverfahren, bei den Sammelklagen oder den Musterklagen in Deutschland – wir werden in all diesen Fällen eine gerichtliche Klarstellung erwirken.“
SERVICE: Das Verfahren zur Hypo Steiermark beginnt morgen um 9:00 Uhr am Handelsgericht Wien (Saal 708). Dabei werden auch zahlreiche geschädigte Anlegerinnen und Anleger anwesend sein.