Eine Brechdurchfall-Epidemie in einem Ferienclub, massenhaft geschädigte Kreditnehmer, denen die Banken zuviel Kreditzinsen verrechnet haben, Geschädigte falscher Anlageberatung und schlichten Anlegerbetruges (WEB), Hinterbliebene von Opfern von Katastrophen im Massenverkehr (Kaprun) - in den letzten Jahren hatte die Justiz sich zunehmend mit Massenklagen zu befassen.
Der VKI hat im Jahr 2001 erstmals "Sammelklagen" (korrekter: Klagshäufungen nach § 227 ZPO) organisiert. Daraus lassen sich ebenfalls viele Erfahrungen ableiten.
In Salzburg ist der größte Zivilprozess der 2. Republik (WEB-Geschädigte gegen Salzburger Sparkasse) bei Gericht anhängig. Zwei Richter wurden nur für dieses Verfahren freigestellt.
Anlässe genug, sich im Rahmen eines Symposiums mit der Frage zu beschäftigen, ob die österreichische Rechtsordnung dem Phänomen von Massenklagen gerecht wird, welche ausländische Vorbilder es - neben der US-amerikanischen "class action" - noch gibt und was man auch in Österreich besser machen könnte.
Das BMSG veranstaltet daher zusammen mit dem BMJ ein Symposium.
Termin: Montag 27.6.2005.
Referenten: Univ. Doz. Dr. Kodek (Richter), Dr. Alexander Klauser (Rechtsanwalt), Univ. Prof. Dr. Astrid Stadler (Uni Konstanz) und Univ. Prof. Dr. Hans W. Micklitz (Uni Bamberg); weiters je ein Vertreter der Wirtschaftskammer und der Rechtsanwaltskammer.
Nähere Informationen beim BMSG (Mag. Beate Pirker-Hörmann - Tel.: 01.71100.2520).