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Strafverfahren gegen MPC-Tochter CPM wird fortgesetzt

Der VKI hat am 25.9.2014 in den Fällen der geschlossenen MPC-Fonds (Immobilien-, Schiffs- und Lebensversicherungsfonds) bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Strafanzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen vorgenommen, aber diese gegenüber der Österreich-Tochter des Hamburger Emissionshauses MPC - die CPM Anlagen Vertriebs GmbH in Liquidation - eingestellt. Nun hat das Landesgericht für Strafsachen Wien dem Fortsetzungsantrag des VKI stattgegeben. Die Ermittlungen werden also fortgesetzt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Am 25.9.2014 hat der VKI gegen MPC, TVP, CPM und eine Reihe von physischen Personen - insbesondere die deutschen Masterminds der MPC-Fonds - Strafanzeige bei der Wirtschaft- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien eingebracht (GZ: 16 St 47/14s).

Die Anzeige betraf geschlossene Fonds des Hamburger Emittenten MPC (Hollandimmobilien-, Schiffs- und Lebensversicherungsfonds).

Insbesondere bei den Immobilienfonds hat der VKI aufgedeckt, dass der Ankauf der Immobilien für die Fonds durch die Zwischenschaltung eines holländischen Zwischenhändlers erheblich verteuert wurden. Statt wie üblich 1 - 1,2 Prozent Maklerentgelt verteuerte der Zwischenhändler die Immobilien um bis zu rund 5 Prozent.

Dem Strafrechtlichen Ermittlungsverfahren haben sich über eine Sammelaktion des VKI rund 2500 Geschädigte als Privatbeteiligte angeschlossen. Deren Maximalschaden beträgt rund 170 Millionen Euro!

Die Staatsanwaltschaft hat österreichische Zeugen vernommen und vor dem Sommer 2015 den Akt zum einen zur weiteren Verfolgung an die StA Hamburg geleitet und zum anderen das Verfahren gegenüber der österr. Vertriebstochter CPM eingestellt.

Diese Einstellung des Verfahrens hat der VKI mit einem Fortführungsantrag, dem eben stattgegeben wurde, erfolgreich bekämpft.

Die StA Hamburg hat inzwischen den Akt dem österr. Staatsanwalt retourniert, weil die Straftaten der physischen Personen in Deutschland bereits verjährt seien. Das sieht das Landesgericht für Strafsachen offenbar nicht so.

In Österreich geht die StA zum einen auch gegen die Verbandspersonen MPC, TVP und CPM vor (das kennt man in D nicht) und zum anderen wird der StA nunmehr auch die deutschen Beschuldigten zu vernehmen haben.

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